Bad Frankenhausen. Das Straßenfest der „Kindervilla“ in Bad Frankenhausen ist längst zu einer festen Größe im jährlichen Veranstaltungskalender der integrativen Kindertagesstätte geworden. Schon von Weitem waren am Samstagnachmittag die bunten Wimpel sichtbar, die, über die ganze Straßenbreite gespannt, verkünden, dass es wieder mal soweit ist.
Der Eismann war mit seinem Wagen da, der Clown pustete lange bunte Luftballons auf, die er später zu lustigen Gestalten formte, ein Bastelstand war aufgebaut, für Essen und Trinken sowie gemütliches Beisammensein auf den langen Bänken im Schatten der hohen Bäume war gesorgt -- und sogar für strahlenden Sonnenschein.
Den Auftakt des bunten Straßenfestes bildet traditionell das Programm der Kindergartenknirpse. Dafür wird wochenlang geprobt bis zur Perfektion. Dass die Aufführungen jedes Jahr darum ein wahrer Genuss sind, ist längst kein Geheimnis mehr.
Weltreise über die Kontinente
Passend zu einer immer weiter zusammenrückenden Welt, den Zuzüglern in der Stadt aus den Krisengebieten sowie nicht zuletzt dem integrativen Charakter der Tagesstätte entsprechend, stand das Programm diesmal unter dem Titel „Wir sind Kinder einer Welt“. Entsprechend international liefen die Mädchen und Jungen als Japaner, Indianer, Schotten, Pinguine und wilde Dschungeltiere auf und begaben sich in Begleitung ihrer Erzieherinnen perfekt gekleidet in liebevoll geschneiderten Kostümen auf eine kleine Weltreise über alle Kontinente.
Die Moderation übernahm in bewährter Weise Kindergartenleiterin Katrin Milde. Von den wilden Tieren in Afrika ging es zum Südpol und dann nach Amerika, Europa bis schließlich nach Asien. Es wurde gesungen und getanzt und begeistert zückten die wie immer zahlreich erschienenen Eltern und Großeltern ihre Handy-Kameras, um so viel wie möglich davon im Bild festzuhalten.
Als besonderen Gast, der allerdings schnell wieder entschwand, weil ihm noch zwei weitere Termine dieser Art bevorstanden, wie er sagte, hatte die Kindergartenleiterin den Geschäftsführer des Erfurter Eigenheim-Bauunternehmens Town & Country, Peter Winkler, begrüßt. Der war freilich nicht mit leeren Händen gekommen, sondern hatte einen Scheck mitgebracht, auf dem die stattliche Summe von 500 Euro stand.
Spenden-Scheck für ein neues Musikprojekt
Der Verein der Freunde und Förderer der Kindervilla hatte sich für ein Musikprojekt um die Zuwendung bemüht. Nun können dafür neue Instrumente gekauft werden, freute sich Katrin Milde. „Town & Country“ habe eine eigene Stiftung, berichtete Winkler am Rande. Erster Stiftungszweck sei, unverschuldet in Not geratenen Bauherren un-ter die Arme zu greifen, der zweite, Kindern zu helfen, „die in gewisser Weise benachteiligt sind“. 300 mal 500 Euro gebe die Stiftung dieses Jahr dafür aus, dazu 16 mal 5000 Euro – für ein Projekt je Bundesland.
Als sich die Kinder in ihren schicken Kostümen zum Umziehen in die Kindervilla zurückgezogen hatten, war das bunte Straßenfest eröffnet und Muttis, Vatis, Geschwister und Großeltern genossen einen geselligen Nachmittag.
Quelle: www.thueringer-allgemeine.de